Fotos: Kilian Blees
Schulabbruch, Schlägereien, Frust: Jugendlichen Straftätern droht ein Leben am Rand der Gesellschaft. Das Münchner Projekt „Work and Box Company“ zeigt ihnen einen Weg raus aus Straßengewalt und Kriminalität. 

Seit 2005 trainiert
Jürgen Zenkel harte Jungs. Nicht für den Wettkampf, sondern fürs Leben.

Im Untergeschoss eines Hinterhauses im Münchner Osten geht es zur Sache. Nach strengen Regeln: Erlaubt sind nur Treffer an Stirn und Oberkörper. „Merkst du’s? Wenn du wütend wirst, wirst du unkonzentriert. Dann krieg ich dich!“, ruft der 50-jährige Jürgen Zenkel – und holt aus. Barzan, 24 Jahre alt, 93 gestählte Kilo schwer, reißt die Fäuste vors Gesicht. Er ist schnell, wendig. Noch ein Schlag. Dieses Mal trifft es seinen Gegner.

„Jeder steckt hier dasselbe ein!“, – das ist Jürgen Zenkel wichtig.

Neben dem Boxunterricht geben der Diplom-Sozialpädagoge und sein Team ihren „Jungs“ auch ein individuelles Training. Das Ziel: sie in Ausbildung und Arbeit bringen. Für viele ist es die letzte Chance auf ein Comeback, ihr Kampf um einen Platz in der Mitte der Gesellschaft.

So war es auch für Barzan.